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Stärkung der betrieblichen Ausbildungskompetenz

Das Projekt TOP-Ausbildungsbetrieb entwickelt ein branchenübergreifendes Weiterbildungssystem für Betriebe und die in der Ausbildung von Lernenden engagierten Personen. Dieses baut auf dem obligatorischen Berufsbildnerkurs auf. Das System soll berufsfeldspezifisch angeboten und den Eigenheiten der Branchen gerecht werden. Ziel ist, mit «good stories» im Betrieb die Attraktivität der betrieblichen Bildung zu erhöhen.

Zahlreiche Berufsfelder kämpfen nicht nur wegen der Demographie gegen den Fachkräftemangel: Viele Jugendliche und vor allem auch ihre Eltern entscheiden sich gegen eine berufliche Grundbildung, weil sie ein negatives Bild von der betrieblichen Ausbildung haben. Die Betriebe und die Berufsbildnerinnen und Berufsbildner stossen zudem mit der Generation Z und deren Bedürfnissen oft an ihre Grenzen. Sie brauchen Inputs und Unterstützung, um bei den vielfältigen Alternativen für die Jugendlichen attraktiv zu bleiben beziehungsweise zu werden. Der obligatorische Berufsbildnerkurs reicht dazu nicht aus und liegt unter Umständen oft Jahre zurück. Zu den Erfolgsfaktoren der Weiterbildung von Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern gehören nebst anderem das Übernehmen einer Vorbildrolle, der zeitgemässe Umgang mit Jugendlichen sowie die Aneignung eines Methodenrucksacks, der den Ausbildungsalltag attraktiv gestalten lässt.

Gemäss einer EHB-Studie von Nadia Lamamra und anderen sind Berufsbildnerinnen und Berufsbildnern sowie Praxisbildnerinnen und Praxisbildnern kaum Objekt der Forschung und entsprechend hat sich die Berufsbildung wenig um sie gekümmert. Dies obwohl sie nachweislich eine zentrale Rolle für die Motivation der Lernenden und für die Nachhaltigkeit der Ausbildung darstellen. TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB) arbeitet in diesem Themengebiet mit dem EHB zusammen.

Träger TOP-Ausbildungsbetrieb (TAB)

Kontakt TOP-Ausbildungsbetrieb
Thomas Rentsch
+41 62 745 02 20
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Projektziel

  • Aufbau eines branchenübergreifenden Weiterbildungs- und Unterstützungssystems für in der Ausbildung tätige Personen am Lernort Betrieb. Dieses orientiert sich an den im obligatorischen Berufsbildnerkurs erworbenen Grundkompetenzen. Es soll den betrieblichen beschränkten Ressourcen gerecht werden und durch hohe Praxisorientierung und Effizienz überzeugen. Allgemeingültige und berufsübergreifende Inhalte sollen branchenübergreifend vermittelt werden, berufsspezifische Inhalte hingegen nach Berufsfeldern getrennt. Ausserdem sollen branchenübergreifende Hilfsmittel zur einfacheren Bewältigung des Ausbildungsalltags erstellt werden. Somit muss nicht jede OdA selber Angebote erarbeiten.
  • Durch hohe Ausbildungskompetenz der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner soll der Weg zu «good stories» im Betriebsalltag geebnet werden. Dies soll zur Attraktivitätssteigerung der betrieblichen Ausbildung gegenüber Jugendlichen und ihren Entscheidungshelfern bei der Berufswahl führen.
  • Die Unterstützung der Berufsbildnerinnen und Berufsbildner soll schwergewichtig in den Bereichen Methodenkompetenz, Selbstfindung der eigenen Rolle als Berufsperson und Ausbildungsperson, Sozialkompetenz im bewussten individuellen Umgang mit den Jugendlichen der Generationen Z und der Nachfolgegenerationen erfolgen.
  • Als Output des Projekts sollen Hilfsmittel und Kurse für Berufsbildnerinnen und Berufsbildner, individuelle Umsetzungsunterstützung im Betrieb sowie die Möglichkeit ein Label zu erwerben, um die erworbene Qualität sichtbar zu machen, resultieren.
  • Wer die erarbeitete Qualität nachweisen kann, soll freiwillig das Label TOP-Ausbildungsbetrieb erlangen können. Dies soll explizit keine Pflicht sein und die Kurse sollen ohne Labelanerkennung besucht werden können. Ebenso sollen die Hilfsmittel für alle offen sein.
  • Bei der Erarbeitung der Inhalte sollen möglichst viele Verbände und Spezialisten partizipieren, um eine Umsetzung in allen Branchen zu ermöglichen.
  • Das Projekt baut auf den Erfahrungen von TOP-Ausbildungsbetrieb auf und arbeitet eng mit den Verbundpartnern und dem EHB zusammen.
  • Das Projekt koordiniert seine Aktivitäten mit dem Projekt «Revision der Rahmenlehrpläne für Berufsbildungsverantwortliche».

 Projektschritte

  • Bis Frühling 2024: Evaluation und Optimierung der erarbeiteten Produkte mit KMU und Grossbetrieben verschiedener Branchen
  • Herbst 2024: Einführung aller Angebote in allen Landessprachen

Projektstand

Das Projekt wird  von den Trägerverbänden der Stiftung TOP-Ausbildungsbetrieb carrosserie suisse, JardinSuisse, Schweizerischer Maler- und Gipserunternehmer-Verband SMGV, HotellerieSuisse, Gastro Graubünden, Gebäudehülle Schweiz und dem Schweizerischen Bootbauer-Verband geführt. Mit weiteren interessierten Verbänden und Institutionen laufen Verhandlungen und solche werden laufend aufgenommen. Das Projekt startete offiziell im Juli 2020 und wird mit Hilfe des EHB umgesetzt.

Weiterführende Informationen

www.topausbildungsbetrieb.ch

Eine verbundpartnerschaftliche Initiative zur Weiterentwicklung der Berufsbildung